MUSIK-VIDEO

Da keine eindeutige Trennung zwischen kurzen, trailerartigen Werbevideos, mitgeschnittenen Live-Auftritten und explizit als solche gedrehten Musikvideos existiert, kann auch nicht eindeutig gesagt werden, welches das erste Musikvideo war. In Frage kommen etwa die Promo-Filme der Beatles von 1966/67 zu ihren Stücken Paperback Writer, Rain, Strawberry Fields Forever und Penny Lane, bei denen die Darstellung der Musiker an ihren Instrumenten einem schauspielerischen Inhalt wich. Weitere Kandidaten sind der Promo-Film zu I Got You Babe von Sonny & Cher sowie Subterranean Homesick Blues von Bob Dylan aus dem Jahr 1965. Oft wird das Promotionvideo von Queen aus dem Jahr 1975 zu Bohemian Rhapsody als erstes Musikvideo genannt, da hier charakteristische Techniken angewandt wurden, wie zum Beispiel die Heroisierung der Musiker, unterschiedliche Schnittfrequenzen für bestimmte Formabschnitte des Stückes sowie Ein- und Ausblendetechniken. Entsprechende Merkmale weist auch ein Promo-Film auf, mit dem die Kinks bereits 1966 ihr Lied Dead End Street vorstellten. Auch hier wurden nicht, wie zuvor üblich, die Musiker beim Bedienen ihrer Instrumente gezeigt, sondern der Inhalt des Textes wurde inszeniert.

Das am 10. November 1975 in 4 Stunden hergestellte und 5 weiteren Stunden zusammengestellte Musikvideo zu Queens Millionenseller Bohemian Rhapsody gilt in der Fachwelt als das erste Popvideo, das den Erfolg einer Single begleitete. Es wird als Beginn der Ära der Musikvideos eingestuft.[3] Ende der 1970er-Jahre und bis zur Mitte der 1980er-Jahre setzte eine ausgeprägte kreative Blütezeit des Musikvideos ein. Neue Musikrichtungen, wie Punk, New Wave und Elektropop, entstanden. Mit Hilfe der Clips versuchten die Musikproduzenten, dem stagnierenden Plattenverkauf entgegenzuwirken. Im Jahr 1979 veröffentlichte Cher ihre Single Hell on Wheels – das Video zu der Single war das erste moderne Video in der Geschichte, das im MTV-Stil produziert wurde, bevor es MTV überhaupt gab.

Immer mehr Bands und Künstler brachten parallel zu ihren Veröffentlichungen Musikvideos heraus, teils mit ausgefeilten Konzepten.

Ein Meilenstein ist hier das Video zu Thriller von Michael Jackson (1982), das in der ungeschnittenen Originalversion 15 Minuten dauerte und umfangreiche Spezialeffekte einsetzte. Ebenfalls erwähnenswert ist das sehr martialisch angehauchte Video zu The Wild Boys von Duran Duran (1984), für das für die damalige Zeit aufsehenerregende Produktionskosten von über einer Million US-Dollar aufgebracht wurden.

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